Über 40 Jahre Leidenschaft für elektrische Maschinen.
Hinter jeder guten Idee steckt immer ein Mensch. Einen eindrucksvollen Beweis für diesen Satz liefert das Leben und Wirken von Ewald Ohl, den wir kürzlich nach über 40 Jahren Tätigkeit für Hübner Giessen in den Ruhestand verabschiedet haben.
Als gelernter Elektro-Maschinenbauer und studierter Elektrotechniker hat Ewald Ohl den Beruf nicht nur von der Pike auf gelernt, sondern ihn auch immer mit viel Fachwissen, Kreativität und vor allem Herzblut ausgefüllt. In seiner Laudatio, die der ehemalige Geschäftsführer von Hübner Giessen, Dieter Wulkow, kürzlich bei der Verabschiedung hielt, brachte er es auf den Punkt: „Wenn Ewald Ohl, neben den inzwischen herkömmlichen Standardmaschinen eine spezielle Anfrage bekam, eine Sondermaschine benötigt wurde, dann war das die Stunde von Ewald Ohl. Der Auftrag war so gut wie sicher, kein Wettbewerber konnte so überzeugend und optimal eine Maschine bauen, wie sie Ewald Ohl konzipierte, berechnete, auslegte und an den Mann brachte.“
Viele Entwicklungen und Sonderkonstruktionen aus dem Hause Hübner Giessen stammen daher von Ewald Ohl. Ewald Ohl war in der Lage, die kompletten elektrischen Berechnungen der Maschinen selbst durchzuführen, die Maschinen spezifisch zu den jeweiligen Kundenanforderungen auszulegen, die Blechschnitte zu entwickeln, Wickeldaten, Polschuhe und Kommutatoren zu berechnen, die Maschinen konstruktiv zu begleiten, die Fertigung zu überwachen und die Maschinen dann zu prüfen und zu optimieren. Das Ergebnis waren neuartige und teils einzigartige Maschinen, wie z.B. die Lennox-Maschine (Wicklerantrieb für Papiermaschinen), der Bohrgenerator (in Zusammenarbeit mit der DMT), Synchronmotoren und Generatoren, Batteriebetriebene Gleichstrommotoren, Radnabenantriebe und vieles mehr.
Seine Fachkenntnis brachte er aber nicht nur bei Hübner Giessen ein, sondern gibt sein Wissen auch weiterhin an der Technischen Hochschule Mittelhessen als Dozent und Honorarprofessor an Studierende weiter. Zum Glück müssen wir noch nicht ganz auf Ewald Ohl verzichten, denn bis in den September ist er noch einmal die Woche in seinem Büro, um uns in der Übergangszeit mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Zudem bleibt er uns mit seiner Expertise auch in der Johannes Hübner Stiftung erhalten. Wir sagen an dieser Stelle ganz einfach Danke, wünschen einen erfüllten Ruhestand und freuen uns, dass wir gemeinsam mit Ewald Ohl bei Hübner Giessen tätig sein konnten.